Sonntag, 10. Mai 2009

Glasvegas rocken die Münchner Registratur

Es war gerade Freitag Mittag als wir uns auf den Weg nach München machten. Ziel war das Glasvegas Konzert mit vorherigem Interview in der Registratur im Zentrum Münchens.
Während der etwa einstündige Fahrt stieg meine Nervosität stetig an. Denn ich fieberte dem in greifbare Nähe rückende Interview entgegen.
Immer wieder versuchte ich mir Professionalität einzureden um meine Aufregung zu lindern, aber da stand mir der Fan eindeutig im Wege.

Um eventuelle Verspätungen unsererseits auszuschließen, beschlossen wir die Location vorher aufzusuchen und uns rechtzeitig anzumelden. Als wir die Registratur erreichten, entdecke ich Paul, den Gitarristen von Glasvegas, auf der Treppe sitzend mit der Kapuze ins Gesicht gezogen. Als wir an ihm vorbei gingen um uns bei der Pressebetreuerin anzumelden, nickte er uns freundlich unter seiner Kapuze zu.

Wir mussten nicht lange warten bis uns auch Caroline und Rab im dunklen Flur über den Weg liefen und uns zulächelten. Während wir uns umsahen und die Roadis beim Aufbau beobachteten und den schottischen Unterhaltungen lauschten, konnten wir das Glasvegas-Feeling direkt spüren: Schottischer Rock'n'Roll wo man nur hinsah und -hörte.
Da wir noch etwas Zeit hatten, beschlossen wir einen nahe gelegenen Biergarten aufzusuchen. Kaum hatten wir uns auf den Weg gemacht, lief uns James, der Sänger der Band, über den Weg. Schon von weitem konnte man ihn wahrnehmen. Er kam ganz in schwarz gekleidet auf mich zu. Mit seinem dunklen T-Shirt mit den für ihn typischen abgerissenen Ärmeln, der dunklen Sonnenbrille, dem schottischen blassen Teint und der auffallenden 50-iger Jahre-Frisur machte er aus seinem Rockstar-Image kein Geheimnis.
Kaum ist er an mir vorbei, spüre ich meine fast verflogene Aufregung wieder und ich besann mich wieder auf unser Vorhaben, den Biergarten aufsuchen zu wollen.
Inzwischen war es halb vier und wir hatten uns wieder auf den Rückweg gemacht, denn um 10 nach vier waren wir für das Interview vorgesehen. Im Eingangsbereich der Registratur wurden wir bereits von der Sony Pressebetreuerin empfangen. Sie bereitet uns darauf vor, dass James beim Interview dabei sein wird, obwohl dies eigentlich nicht vorgesehen war und es daher sein könne, dass er nicht mit uns sprechen würde. Prompt spürte ich die Nervosität wieder. Kurze Fluchtgedanken kamen auf, aber die Neugierde überwog. Also atmete ich tief durch, hoffte das alles gut geht würde und dass ich trotz des ungewöhnlichen schottischen Akzents ein Wort verstehe würde.

Wir betraten den "mysteriösen" Backstageraum. In der Ecke des mit Konzertplakaten tapezierten Raums befand sich eine Sofaecke. Dort saßen alle auf dem Sofa verteilt und schlugen sich mit Cola, Erdnüssen und Gummibärchen den Magen voll. Mit freundlichem Händeschütteln wurden wir von Caroline, James, Rub und Paul begrüßt. Die Aufregung lies langsam nach und ich packte meine Kamera aus und wir starteten das Interview. James, der Sänger und kreative Chef der Band beteiligte sich entgegen der Vermutung der Pressebetreuerin von Anfang an am Interview. Von eventuellen Starallüren keine Spur - im Gegenteil: Denn er glänzte mit seinem typischen, schottischen Humor. Während er in seinem Sessel saß und sich mit uns unterhielt, schaute er ab und zu über seine dunklen Brillengläser hervor. Er spielte förmlich mit seiner Mimik, mal lächelte er, mal gab er den unnahbaren Rockstar.

Die letzte Frage nach James Lieblingswort sorgte nochmal für große Augen und James warf uns ein "great question" zu (das Interview könnt ihr demnächst unter curt.de, bei life sounds real oder natürlich hier nachlesen). Nachdem all unsere Fragen beatnwortet wurden und unsere Interviewzeit von 20 Minuten vorbei war, erkundigte sich James, ob das Interview so für uns in Ordnung gewesen wäre und alle Frage ausreichend beantwortet wurden. Und während wir noch kurz Smalltalk betrieben, lud uns James ein, gemeinsam mit ihm und der Band noch etwas "abzuhängen" bis es für sie zum Soundcheck gehen würde.

Inzwischen waren es nur noch etwa zwei Stunden, bis Glasvegas auf der Bühne stehen würden und ich holte meinen Fotopass bei der Tourmanagerin ab, um mich auf die schwierigen Lichtverhältnisse eines Konzertes vorzubereiten,wollte ich nochmal die Einstellung meiner Kamera testen. Denn einen Fehler wollte ich mir nicht leisten. Und dann das: Nach ein paar Testfotos funktionierte auf einmal gar nichts: Egal was ich einstellte oder ab- und wieder hinschraubte, die Bilder blieben schwarz. Einen schlechteren Zeitpunkt hätte es nicht geben können. Aber es lies sich nicht ändern und so musste ich zu meiner kleinen Digitalkamera greifen und versuchen das Beste rauszuholen um wenigstens mit ein paar Glasvegas-Konzertfotos nach Hause fahren zu können.

Gegen 22 Uhr war es soweit: Glasvegas betraten pünktlich unter lautstarken Fangesang, die kleine Bühne der Registratur. Alle sind gewohnt in schwarz gekleidet und rocken gleich zu Anfang mit Ihrem Hit "Geraldine" die ausverkaufte Halle. Ich stand in der ersten Reihe, direkt zwischen James und Paul und von der ersten Sekunde an sprang der Funke über. Die eindringlichen Gitarrenklänge, die unverkennbare Stimme von James Allan und der charakteristische, herrliche schottische Akzent zogen mich förmlich in ihren Bann und als James alleine auf der Bühne "Ice Cream Van" zum Besten gibt, nahm die Gänsehaut ungeahnte Ausmaße an. Seine Stimme drang durch die gesamte Halle, keiner traut sich mehr diesen Klang zu stören, die gesamte Halle lauscht schon fast andächtig dem stillen Gesang des Schotten.

Nach ihrem letzten Song "Daddy`s Gone" war das einstündige Konzert leider schon vorbei. Gerne hätte ich mich von James, Rab, Paul und Caroline noch bis zum Morgengrauen unterhalten lassen. Aber auch ich musste mich der Tatsache stellen, dass ich wohl bis zum nächsten Konzert warten müsste. Bis dahin versüße ich mir aber die Wartezeit mit meiner mit Autogrammen versehenen LP.

Für alle die Glasvegas noch nicht live gesehen haben, hier eine kleine Auswahl an Live-Videos:


1 Kommentar:

  1. Hallo Drea,
    ein sehr interessanter Bericht, vielen Dank! :-) Deine Aufregung kann ich gut nachvollziehen. Meine Schwester und ich haben die Band nach der Show noch getroffen und im Bus mit ihnen was getrunken, das war auch eine aufregende Sache. Das Konzert war super - wenn Du mags, schau Dir doch mal unsere Videos an (Youtube unter elajonesy bzw. MikeyClay. Liebe Grüße, Daniela

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